09.09.2021
29 Partner aus zwölf Ländern arbeiten unter der Konsortiumsleitung von easymile im Projekt AWARD zusammen, um autonome Transportfahrzeuge für Logistikanwendungen allwettertauglich und damit breiter nutzbar zu machen. Dafür werden Anwendungsbeispiele auf dem Flughafen Oslo, im Hafen Rotterdam, innerhalb des Linde-Werks im deutschen Aschaffenburg sowie bei BRP-Rotax/DB Schenker in Österreich umgesetzt.
„Die Testregion Digitrans hat 2,85 Mio. Euro Fördergelder der Europäischen Union nach Österreich geholt, um die zukunftsträchtige Technologie schlechtwettertauglich zu machen“, freut sich Eva Tatschl-Unterberger, Geschäftsführerin der DigiTrans GmbH. Denn Sensoren, die beispielsweise unter kalifornischer Sonne einwandfrei funktionieren, müssen auch bei Regen, Nebel und Schneematsch zuverlässig sein. Daran wird in den kommenden drei Jahren anhand eines Praxisbeispiels gemeinsam mit den beiden Unternehmen BRP-Rotax GmbH & Co KG und DB Schenker Österreich geforscht und entwickelt. Test bei widrigen Verhältnissen Konkret geht es um eine Strecke von etwa 600 Metern zwischen dem Logistikzentrum von DB Schenker Österreich und dem Unternehmen BRP-Rotax in Gunskirchen. Wo heute noch mehrmals täglich ein herkömmlicher Lkw verkehrt, soll bis 2023 ein fahrerloser Elektro-Transporter mit Testzulassung seine Runden drehen – egal, ob es regnet, schneit, sonnig oder nebelig ist. „Durch den Einsatz eines fahrerlosen Elektro-Lkw erzielen wir langfristig eine Reduktion unserer CO2 -Emissionen und erhöhen die Flexibilität in unserem Produktionsprozess“, betont Wolfgang Rapberger, General Manager BRP-Rotax. Herausforderung öffentliche Straße Eine große Herausforderung im Projekt liegt nicht nur in den automatisierten Ein- und Ausfahrtsprozeduren an den Geländetoren, sondern auch am Eintritt in den öffentlichen Verkehrsraum. „Rund um die Testregion Digitrans ist es zudem gelungen, mit dem LCM – Linz Center of Mechatronics, der Fachhochschule OÖ, AustriaTech, AIT – dem Austrian Institute of Technology und der oö. Standortagentur Business Upper Austria weitere österreichische Partner ins Boot zu holen. „So können wir rund 14 Prozent des Projektvolumens von 20 Mio. Euro für die Weiterentwicklung von automatisierter Güterlogistik nach Österreich holen“, sagt Tatschl-Unterberger. Eingebunden sind auch Lkw-Hersteller, Zulieferer, Endanwender, Transport- und Logistikanbieter, Industrieunternehmen, Logistiker sowie Flugha fen- und Hafenbetreiber. Oberösterreich zeigt damit als Testregion für automatisierten Güterverkehr auf. Namhafte Hersteller und Zulieferer wie Continental werden die Teststrecke in St. Valentin nutzen und vom heimischen Know-how profitieren.
Eckdaten:
Fördergeber: EU / Horizon 2020
Projektvolumen: € 26 Mio
Laufzeit: 02/2021 – 01/2024
Dieses Projekt wurde durch das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 der Europäischen Union unter der Grant Agreement No. 101006817 gefördert.