Automobil-Cluster begleitet Neustart für Mobilitätsbranche und ihre Zulieferer

Der Kick-off zur Roadmap2Restart fand virtuell statt. © Business Upper Austria
Der Kick-off zur Roadmap2Restart fand virtuell statt. © Business Upper Austria

07.08.2020

Die Covid-Krise brachte die Automobilbranche in eine verfahrene Situation: Fertigungsstraßen standen still, Absatzmärkte brachen ein und die Abschottung einzelner Staaten stellte intakte Lieferketten auf die Zerreißprobe. In diesem Umfeld hat der Automobil-Cluster der oö. Standortagentur Business Upper Austria mehrere Initiativen gestartet, um die Mobilitätsbranche zu unterstützen. „Es gilt, die Stärken der heimischen Unternehmen – Hochtechnologie, qualifizierte Mitarbeiter/-innen und Ressourceneffizienz – weiter auszubauen, um die Wettbewerbsfähigkeit am Standort zu sichern“, sagt Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner.

Click&meet: weil klassische Vertriebswege aktuell vor großen Hürden stehen, der Austausch mit Kunden aber gerade jetzt besonders wichtig ist, hat der Automobil-Cluster die Innovationsplattform „click&meet“ entwickelt. Sie ermöglicht Zulieferern einen gezielten, virtuellen Kontakt zu potenziellen Kunden. Erster Gastgeber ist der Automobilhersteller Renault-Nissan. Zulieferer mit Lösungen zu den Themen Nachhaltigkeit und grüne Fahrzeugtechnologien haben die Chance, ihr Angebot direkt im Entwicklungszentrum von Renault-Nissan virtuell zu präsentieren.

Qualifizierung: mit dem neuen Qualifizierungsprogramm bietet der Automobil-Cluster branchenspezifische, maßgeschneiderte Lehrgänge. Sie stellen sicher, dass Mitarbeiter/-innen die Fähigkeiten und das Wissen haben, um die hohen Qualitäts- und Prozessstandards der Automobilindustrie zu beherrschen.

Roadmap2Restart: mit der Initiative Roadmap2Restart werden neue Allianzen gesucht, um die schwierige Situation gemeinsam zu bewältigen. Durch den kooperativen Zugang sollen Eckpfeiler für den unternehmerischen Erfolg der mitwirkenden Unternehmen geschaffen werden. Wie haben andere Unternehmen die Krise gemeistert? Welche Möglichkeiten für Kooperationen gibt es? Wo liegen die Kernprobleme der anderen? Wie entwickelt sich die Branche? Diesen Fragen wollen die Teilnehmer/-innen in den nächsten sieben Monaten auf den Grund gehen. Bis zu zehn Termine sind dafür geplant.
 

Fahrzeugverkauf geht global zurück

Zahlen verdeutlichen die Dimension der Krise: Im Vorjahr wurden global rund 90 Millionen Fahrzeuge verkauft, für 2020 gehen Experten nur mehr von 60 bis 70 Millionen aus. Für viele Zulieferer würde ein Rückgang von 30 Prozent einen wirtschaftlichen Totalschaden bedeuten. Oberösterreich ist allerdings gewappnet. Mit dem Automobil-Cluster sitzen 16 Unternehmen im „Rettungsboot“: Ein virtueller Kick-off der „Roadmap2Restart“ symbolisierte den Neustart nach der erzwungenen Notbremsung. Neben spannenden Vorträgen kristallisierte sich bereits heraus, wie die heimischen Unternehmen die Rückkehr auf die Erfolgsstraße meistern wollen: Qualität, kurze Lieferwege, hochqualifiziertes Personal sowie Digitalisierung und Automatisierung.

„Der ganze Herbst steht unter dem Motto ‚Restart‘, denn wir sehen es als unseren Grundauftrag, zu einer positiven Weiterentwicklung beizutragen“ erklärt Florian Danmayr, Manager des Automobil-Clusters. Das leise Aufatmen in der Branche ist bereits zu spüren, die Stimmung deutlich positiver als noch vor wenigen Wochen. Die Krise, die durch Covid-19 ausgelöst wurde, hat viele Unternehmen zurückgeworfen. Auch wenn mittlerweile Silberstreifen am Horizont sichtbar werden, sind sich Experten/-innen einig, dass der Automobilsektor noch Zeit für die Regeneration braucht. Um frühzeitig zu reagieren, wurde „Roadmap 2 Restart“ ins Leben gerufen.


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