automotive.2018: Das Cockpit als Spielekonsole

Mann stehend auf Bühne
Serkan Arslan, NVIDIA EU zeigte, in welchen Bereichen Künstliche Intelligenz bereits für autonome Mobilität sorgt. © Business Upper Austria/Bilder: Klaus Rothenwänder
6 Männer sitzend auf Bühne
Podiumsdiskussion zum Thema “Internationalisierung” © Business Upper Austria/Bilder: Klaus Rothenwänder
Publikum sitzend bei Automotive
Knapp 250 Besucher nahmen an der automotive.2018 in der voestalpine Stahlwelt teil. © Business Upper Austria/Bilder: Klaus Rothenwänder

08.11.2018

Die Liaison zwischen Game-Entwicklern und Autoherstellern wird immer enger. Davon konnten sich die fast 250 Besucher bei der automotive.2018 in der voestalpine Stahlwelt überzeugen.

Um Themen wie automatisiertes Fahren, Connected Mobility, Gamification und internationale Marktchancen drehte sich die Jahrestagung des Automobil-Clusters der oö. Standortagentur Business Upper Austria am 7. November. Der Cluster feierte außerdem seinen 20. Geburtstag. Wie Künstliche Intelligenz künftig autonomes Fahren ermöglichen will, zeigte Serkan Arslan, Director of Automotive, NVIDIA EU. Sein Unternehmen hat Grafikprozessoren zu Gehirnen für Computer weiterentwickelt, die im Schnittbereich von Virtual Reality, High-Performance-Computing und künstlicher Intelligenz eingesetzt werden.

Spielend durch den Straßenverkehr
„Künstliche Intelligenz ins Auto zu übertragen, ist eine Herausforderung“, betonte Arslan, „hier treffen zwei Welten aufeinander: Die ‚alte Welt‘ weiß, wie man Autos entwickelt und die ‚neue Welt‘ weiß, wie man die KI-Systeme entwickelt, um Autos autonom fahren zu lassen.“ Klar ist für Arslan: Würde man den Menschen aus dem Verkehr ausschließen, dann würde autonomes Fahren heute schon reibungslos funktionieren. „Künstliche Intelligenz und lernende Systeme könnten diese komplexe Aufgabe bereits ohne Schwierigkeiten übernehmen“, ist der Experte überzeugt, „jedoch ist das menschliche Verhalten unberechenbar.“

Unberechenbarer Faktor Mensch
Während der Mensch aus Erfahrungen lernt (jeder Mensch macht andere Erfahrungen und reagiert daher anders), können KI-Systeme nur aus den Daten lernen, mit denen man sie füttert. „Das unterschiedliche Verhalten von Menschen kann nur schwer in Daten gefasst werden, weshalb ein ‚gemischter‘ Straßenverkehr derzeit noch Probleme bereitet“, erklärte Arslan. Schon jetzt setzen CarSharing-Anbieter Spiele-Apps ein, die den Fahrer spielerisch zu einer sicheren Fahrweise animieren und ihn für besonders umweltbewusstes Fahren belohnen. Wie sich das Fahren in virtuellen Räumen anfühlt, konnten Besucher des Vorabendevents nightSHFT mit VR-Brillen und Spielkonsolen hautnah erfahren.

Intelligent, vernetzt, autonom
Wie wichtig das Auto künftig innerhalb smarter Mobilitätskonzepte sein wird, fragte sich der gebürtige Linzer und langjährige Entwicklungsleiter von Audi, Heinz Hollerweger, heute für SEAT Cupra tätig: „Die Emotionen, die wir mit dem Auto verbinden, werden zunehmend von anderen Industriesektoren als von den klassischen Autoherstellern dominiert, wie z.B. IT oder Entertainment. In Zukunft wird das Innenraumerlebnis als emotionale Komponente wichtiger.“ Im urbanen Bereich wird das Auto an Bedeutung verlieren. City-Maut, CO2-Steuern, Parkgebühren und Fahrverbote werden den urbanen Individualverkehr noch unattraktiver machen.

Motorshow mit vielen Ausstellern bei der automotive.2018 © Business Upper Austria/Bilder: Klaus Rothenwänder
Rosenbauer bei der Motorshow automotive.2018 © Business Upper Austria/Bilder: Klaus Rothenwänder
Mann stehend auf der Bühne
Heinz Hollerweger, SEAT Cupra © Business Upper Austria/Bilder: Klaus Rothenwänder
Mann sitzend beim Computerspielen
Elemente aus Computerspielen finden auch Anwendung im Automobil der Zukunft. Gelegenheit, den Spieltrieb auszuleben, hatten die Gäste bei der automotive.2018. © Business Upper Austria/Bilder: Klaus Rothenwänder
Mann stehend auf Bühne mit Bildschirm im Hintergrund
Bei der Vorabendveranstaltung nightSHFT, die gemeinsam von IT- und Automobil-Cluster ausgerichtet wurde, konnten die Gäste in die Welt der Computerspiele eintauchen. © Business Upper Austria/Bilder: Klaus Rothenwänder
Mann stehend mit VR-Brille
Mittels VR-Brille konnten die Besucher hautnah erleben, wie sich Autofahren im virtuellen Raum anfühlt. © Business Upper Austria/Bilder: Klaus Rothenwänder
Publikum sitzend bei automotive.2018
Ob wir uns die Vielfalt in der Mobilität leisten werden können war ein Thema beim Visionsplenum. © Business Upper Austria/Bilder: Klaus Rothenwänder

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