Die Zukunft der Mobilität

Automobil-Cluster erstellt mit neuer „Roadmap to Efficient Mobility“ einen „Reiseführer“ für die Antriebstechnologie von morgen

Beim R2EM-Kickoff definierten die Teilnehmer in Workshops sechs zu bearbeitende Themenfelder. © Business Upper Austria
Beim R2EM-Kickoff definierten die Teilnehmer in Workshops sechs zu bearbeitende Themenfelder. © Business Upper Austria

23.05.2019

Weltweit sinken die Absatzzahlen bei Fahrzeugen – vor allem mit konventionellem Antrieb. Die Zukunft liegt eindeutig bei Fahrzeugen mit alternativen Antrieben. Doch wo die Reise hingeht, ist noch nicht ganz klar. Klar ist hingegen, dass heimische Autozulieferer ihr Know-how bündeln müssen um bei der Technologieführerschaft den Anschluss an China und die USA nicht zu verlieren. Sechs Unternehmen beteiligen sich daher an der „Roadmap to Efficient Mobility“, koordiniert vom Automobil-Cluster der oö. Standortagentur Business Upper Austria und der Standortagentur des Landes NÖ, ecoplus, um auf die künftigen Entwicklungen vorbereitet zu sein.

Rückläufiges Marktvolumen

Cluster-Manager Wolfgang Komatz lieferte beim Kickoff-Event am 14. Mai in seinem Vortrag wertvolle Inputs zur Marktentwicklung am Automobilsektor: „Die Absatzzahlen bei Fahrzeugen mit reinem Verbrennungsmotor gehen weltweit zurück. Durch Fahrzeuge mit Hybrid-Antrieb, elektrisch angetriebene Fahrzeuge mit unterschiedlichem Speichermedium wie Batterie oder Brennstoffzelle, sowie durch neue Potenziale im Bereich der vernetzten Mobilität wird das Marktvolumen 2019 und darüber hinaus wieder steigen.“ Entwicklungsbedarf und Komplexität in der Branche nehmen weiter zu, die F&E-Budgets der Unternehmen werden allerdings nicht mehr signifikant steigen. Laut Komatz ist es daher unabdingbar, dass die Kompetenzen der heimischen Zulieferer wachsen.

 

Europa hat Aufholbedarf

Roland Heiml von Heiml Consult gab als externer Begleiter Input zum gesellschaftlichen Wandel. Studien zufolge wird seiner Meinung nach der Anteil der Verbrenner nie wieder wachsen, der Anteil der E-Mobilität wird weltweit steigen. Auch Heiml betonte, dass der Autoverkauf weltweit rückläufig ist: „Aus zahlreichen Studien geht hervor, dass die E-Mobilität in Zukunft jährlich einen Zuwachs um 60 Prozent erlebt.“ Derzeit sind drei Prozent der weltweit verkauften Fahrzeuge rein elektrisch betrieben, 2025 soll ihr Anteil geschätzt auf 20 bis 25 Prozent steigen. „Autobauer investieren nicht mehr in die Produktionsanlagen für Verbrenner“, sagte Heiml, „das Know-how für die Produktion von Elektrofahrzeugen liegt derzeit hauptsächlich in den USA und China. Europa hat hier enormen Aufholbedarf.“

 

Verbrenner werden zu Ladenhütern

Auch die Umweltpolitik und gesetzliche Vorgaben zur CO2-Reduktion beeinflussen die Autobranche. Komatz wies darauf hin, dass die EU bis 2030 den CO2-Ausstoß eines Pkw im Vergleich zu 2021 um 37,5 Prozent reduzieren will. Deshalb, glaubt Heiml, werden Verbrenner ab 2025 zu Ladenhütern. Argumente, die heute oft noch gegen die Anschaffung eines Elektroautos sprechen, werden dann nicht mehr gelten: Heiml ist davon überzeugt, dass bis 2025 Verbrenner und Elektroautos sowohl Preis- als auch Reichweitenparität erreichen werden.

 

R2EM als Entscheidungshilfe

Vor diesem Hintergrund hat der Automobil-Cluster die „Roadmap to Efficient Mobility“ (R2EM) initiiert. Gemeinsam mit den beteiligten Unternehmen wurden sechs Themenfelder definiert, die nun bearbeitet werden: Thermomanagement, Batterie, Leichtbau, E-Achse (Elektromotor plus Leistungselektronik), Sensorik (nur im Auto, keine Infrastruktur) und Brennstoffzelle. Am Ende des Projekts im März 2020 sollen die Unternehmen wissen, in welchen neuen Geschäftsfeldern sie tätig sein können oder wollen und welche Technologien sie in den neuen Themenfeldern einsetzen können.

 

Erstes Thema: Thermomanagement

Bei den kommenden R2EM-Treffen werden Experten Inputs zu den definierten Themen liefern und mit den Firmen in Workshops bearbeiten. Das Treffen im Juli behandelt das Thema „Thermomanagement“.

Weiterführende Informationen finden Sie auf www.automobil-cluster.at

 

Beteiligte Unternehmen

  • Greiner Perfoam GmbH
  • HENN GmbH & Co KG
  • Intensa Technische Dienstleistungen GmbH
  • Lenzing Plastics GmbH & Co KG
  • Nemak Linz GmbH
  • Pollmann International GmbH

Das könnte Sie auch interessieren:

Projektstart
SafeRoadWorks

FH Hagenberg forscht
am autonomen Fahren