14.03.2018
Im Rahmen einer Wirtschaftsreise, die LH-Stv. Wirtschaftsreferent Dr. Michael Strugl am 5. und 6. März in den Iran unternahm, hatten vier mitgereiste Unternehmen aus der oberösterreichischen Automobil-Zulieferindustrie die Möglichkeit, ihre Produkte und Dienstleistungen bei einem Lieferanteninnovationstag dem iranischen Großzulieferer SAPCO in Teheran vorzustellen. Initiiert wurde die Reise vom Automobil-Cluster der oö. Wirtschaftsagentur Business Upper Austria auf Einladung von SAPCO. Die Firmen hatten die Gelegenheit, neben SAPCO auch mit weiteren Zulieferfirmen im Iran Gespräche zu führen.
„Oberösterreichs wirtschaftliche Beziehungen zum Iran bergen für unsere Unternehmen ein großes Potenzial. Die Autoindustrie des Iran gehört zu den stärksten der Region und wir wollen zu den ersten gehören, die die Chance zum Einstieg in diesen großen Markt nützen“, sagt LH-Stv. Strugl anlässlich der bereits dritten Reise des Automobil-Clusters in den Iran.
Die Qualität der österreichischen Produkte und Technologien hat im Iran einen sehr guten Ruf. Während der Sanktionen gegen den Iran fiel das Land technologisch zurück und möchte mithilfe österreichischer Innovationen den Anschluss zur Weltspitze wieder erreichen. Österreichisches Know-how wird vor allem in den Bereichen Material & Massenproduktionsprozesse, Werkzeug und Ausrüstung, Teile und Komponenten und Technologiemanagement gesucht.
Vier Unternehmen der oberösterreichischen Industrie und aus der Forschung nahmen die Gelegenheit wahr, ihre Innovationen bei SAPCO zu präsentieren: FILL Gesellschaft m.b.H., EREMA Engineering Recycling Maschinen und Anlagen GmbH, Linz Center of Mechatronics GmbH, EBNER Industrieofenbau Gesellschaft m.b.H., sowie die Wiener AICO EDV-Beratung GmbH reisten in den Iran. Wie schon beim ersten Lieferanteninnovationstag 2016 zeigte die Konzernleitung beim VIP-Rundgang großes Interesse an den österreichischen Technologien.
Der Automobil-Cluster organisierte am Rande der Präsentationen auch Gespräche mit acht iranischen Unternehmen, darunter Iran Khodro, der größte Automobilhersteller im Nahen Osten.
„Die Unterstützung auf politischer Ebene und die Pflege der guten Beziehungen sind ein wesentlicher Beitrag zum Erfolg der wirtschaftlichen Partnerschaft mit dem Iran“, meint Christian Altmann, Leiter Clusterland bei Business Upper Austria. Seiner Meinung nach ist es für österreichische Unternehmen wichtig, international präsent zu sein, um auch den Heimatstandort abzusichern.
Im Jahr 2014 wurden 1,2 Millionen Autos, Busse und LKW produziert. Dies entspricht einem Wachstum von ca. 60 Prozent im Vergleich zu 2013 und ordnet den Iran als den 18. größten Automobilhersteller weltweit und an zehnter Stelle in Asien ein. Dieses Wachstum gegenüber 2013 ist mit den damaligen Sanktionen über den Iran erklärbar. Gleichzeitig hat das Industrieministerium die Automobilindustrie gestützt und es wurden Kaufbarrieren für inländisch produzierte Autos reduziert.
Ca. 500.000 Menschen arbeiten in der Automobilindustrie und machen sie – nach der Ölindustrie - zum zweitgrößten Arbeitgeber im Land. Die größten iranischen OEMs sind Iran Khodro und Saipa, die der Automobil-Cluster bereits im September 2015 besuchte. Weiter will der Iran bis zum Jahr 2025 in Asien unter den Top 5 Automobilhersteller sein. Das würde eine jährliche Produktion von 3 Millionen Fahrzeugen bedeuten.
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