29.03.2017
Firmen, die ihre Fühler in zukunftsträchtige neue Märkte strecken wollten trafen sich Mitte März zu einer Kick-off-Veranstaltung der Projektreihe „Roadmap to X“ des Automobil-Clusters der oö. Wirtschaftsagentur Business Upper Austria in Leonding.
Anfang März fand unter großem Interesse ein vom Automobil-Cluster OÖ organisierter Kick-off Workshop zu drei automotiven Zukunftsregionen statt. Die Länder der NAFTA (USA, Kanada, Mexiko), Afrikas (Marokko, Ägypten, Südafrika) und der Iran bergen großes Potenzial für die Autoindustrie und viele Zulieferer überlegen, Niederlassungen in diesen Ländern zu gründen. 20 Teilnehmer aus Unternehmen, wie Fill, Perndorfer Pollmann oder T-Systems Austria nahmen an der Veranstaltung bei der Ebner Industrieofenbau GmbH in Leonding teil und informierten sich über die Möglichkeiten eines gemeinsamen Markteintritts. Neben Erfahrungsberichten von Unternehmen, die bereits in diesen Märkten tätig sind, wurden in Workshops mit den Firmen deren Interessen und Statements eingeholt und erfolgskritische Ziele definiert.
Im Kooperationsprojekt „Roadmap to X“ (R2X) will der Automobil-Cluster das Modell des gemeinsamen Markteintrittes mehrerer Unternehmen, die sich gegenseitig ergänzen und Synergien nützen können, forcieren. Gemeinsam lassen sich die ersten Hürden des Markteinstieges leichter und effizienter bewältigen. Firmen, die ähnliche Strukturen nützen, können viele Themen gemeinsam bewältigen und dadurch das Risiko wesentlich minimieren. Die Unternehmen ergänzen ihre individuellen Stärken, kompensieren individuelle Schwächen, realisieren Synergien durch gemeinsame Nutzung der Ressourcen und können so das Risiko und einige ihrer Unternehmensprozesse teilen.
Der Zulauf europäischer Unternehmen in den NAFTA-Raum ist ungebrochen. Speziell deutsche OEMs und deren Hauptlieferanten nutzen die Vorteile und treiben eine Ansiedelung ihrer Zulieferer in der Region voran. Ob sich die Verhältnisse angesichts eines neuen Präsidenten in den USA weiter so positiv entwickeln werden, ist abzuwarten. Auch Afrika rückt in den Fokus der Autobauer. Immer mehr Hersteller lassen für Afrika die Fahrzeuge auf diesem Kontinent fertigen. Jedoch sind die Infrastruktur sowie das Angebot an Fachkräften eher gering ausgeprägt. Besonders interessant ist für die Autohersteller derzeit der Iran. Gegenwärtig befindet sich hier der größte, eigenständige OEM im ganzen Nahen und Mittleren Osten. Insgesamt hat der Automobilmarkt im Iran, überwiegend durch Sanktionen bedingten einen hohen Nachholbedarf. Für viele Experten hat der Iran die Möglichkeiten, für ein großes Comeback in der Automobil-Industrie zu sorgen. Ob das Land jedoch nach den Sanktionen schon bereit für den Aufschwung ist, wird sich erst herausstellen. Das Kooperationsprojekt Roadmap to X wird in Kooperation mit dem Export Center Oberösterreich und dem AußenwirtschaftsCenter durchgeführt.