31.05.2021
Umweltfreundlichen Leichtbau in der Fahrzeugindustrie ortet die Standortstudie Automotive als eines der künftigen Handlungsfelder für die oö. Automobilindustrie. Das A2LT-Positionspapier dazu definiert im Detail, wie Österreich seine Leichtbauexzellenz dahingehend ausbauen kann.
Leichtbau trägt durch Einsparung von Gewicht, Material und Energie zu einer ökonomischen und ökologischen Optimierung von Produkten, Prozessen und Systemen bei. Er ist dabei Schlüsseltechnologie und Querschnittsthema zugleich. Über den Lebenszyklus von Produkten betrachtet, führt Leichtbau signifikant zur Verringerung des CO2-Ausstoßes und unterstützt so die Erreichung der nationalen und internationalen Klima-, Umwelt-, Ressourcenschutz- und Nachhaltigkeitsziele.
Österreich verfügt über Exzellenz in der Forschung und Industrie im Bereich der Leichtbaukompetenzen. Um Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten, muss diese Ausgangslage jedoch konsequent gesichert und ausgebaut werden. Steigender Bedarf in der Mobilität, Luftund Raumfahrt, Energie- und Bauwirtschaft birgt enormes Wertschöpfungsund Beschäftigungspotenzial. Darin sind sich die führenden Vertreter der österreichischen Leichtbau-Community aus Industrie und Forschung, die ihre Aktivitäten in der Leichtbauplattform A2LT – Austrian Advanced Lightweight Technology – bündeln, einig.
In ihrer Roadmap für nachhaltigen, leistbaren, intelligenten Leichtbau als österreichisches Stärkefeld definieren sie sechs Standpunkte, die sie mit relevanten Stakeholdern auf nationaler und internationaler Ebene diskutieren, teilen, weiter ausbauen und dadurch die Wettbewerbsfähigkeit stärken wollen. Um Resilienz für den Produktionsstandort Europa zu sichern, muss die Technologieführerschaft im innovativen Leichtbau forciert werden. In zwei der vier von der EU-Kommission definierten Dimensionen der Widerstandsfähigkeit kann Leichtbau entscheidende Beiträge leisten – nämlich in der grünen und der geopolitischen Dimension.
Wendige Schnellboote neben großen Tankern: Analog zu dieser Denke braucht es neben den großen Leuchtturminitiativen bei Förderinstrumenten effiziente, unbürokratische Instrumente, die Technologie schneller in industrielle Anwendung bringen. Im Rahmen der FTI-Strategie der Bundesregierung fordert A2LT auch ein Förderprogramm für technologie- und branchenübergreifenden Leichtbau. Heimische Unternehmen können das Innovations- und Marktpotenzial entlang der gesamten Wertschöpfungskette bedienen. Daher sollten firmen- und themenübergreifende F&E-Projekte intensiviert werden. Dazu ist eine ausgeprägte Kooperationskultur notwendig. Neutrale Plattformen unterstützen dabei in der Moderation, Initiierung und Abwicklung solcher Kooperationen.
Vernetzung, Sichtbarkeit und Austausch über Ländergrenzen hinweg sind notwendig, um als heimische Forschung und Industrie an der Entwicklung der europäischen Technologieführerschaft teilhaben und die bestehende Exzellenz einbringen zu können. Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit – als Technologiemarketing zu aktuellen Forschungs- und Projektergebnissen – sind die Basis dafür. Und nicht zuletzt gilt es, das ökonomische und ökologische Potenzial kreislauffähiger Leichtbautechnologie auszuschöpfen. Die verantwortungsvolle Nutzung und die Wiederverwendung von Ressourcen sind dafür eine Grundvoraussetzung.
Die Plattform A2LT Austrian Advanced Lightweight Technology ist eine gemeinsame Initiative von Automobil-, Kunststoff und Mechatronik-Cluster, ACstyria Mobilitätscluster sowie WKO Sparte Industrie.
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