21.06.2022
Fahrerassistenzsysteme müssen umfangreich und unabhängig getestet werden. Das ist ein zentrales Ziel der Verbraucherschutzorganisation Euro NCAP. Seit kurzem besteht in Hofkirchen im Traunkreis ein Testareal, das zerstörungsfreies Testen dieser Systeme ermöglicht.
Die Verbraucherschutzorganisation Euro NCAP (European New Car Assessment Programme) wurde 1996 gegründet und hat das Fünf-Sterne-Sicherheitsbewertungssystem für Neufahrzeuge entwickelt. Österreich ist der achte Staat und der sechste EU-Mitgliedstaat, der am Euro NCAP Programm teilnimmt. Offiziell vertreten werden wir durch das Bundesministerium für Klimaschutz (BMK), technische Unterstützung liefert die TU Graz. Damit können auch in Österreich Euro NCAP Verbraucherschutztests durchgeführt werden.
Safety Labs Austria (SLA), ein Zusammenschluss mehrerer Einrichtungen, durchläuft gerade die Akkreditierung als erstes Euro NCAP Sicherheitslabor Österreichs für aktive Sicherheit, passive Sicherheit und virtuelles Testen. Nach erfolgreichem Abschluss der Akkreditierung wird SLA die Fahrzeugerprobungen durchführen. „ALP.Lab führt am neuen Standort die Fahrzeugtests hinsichtlich aktiver Sicherheit, also zum Beispiel Tests der Spurhalte- und Notbremsassistenten, durch“, sagt Hermann Steffan, Geschäftsführer der DSD – Dr. Steffan Datentechnik GmbH. Crashtests zur Beurteilung der passiven Sicherheit (Fahrgastraum, Airbags, etc.) werden bei Capgemini Engineering Austria (vormals Altran) in Gratkorn bei Graz durchgeführt. Das Forschungszentrum Virtuelles Fahrzeug und das Institut für Fahrzeugsicherheit der TU Graz bringen Expertise im virtuellen Testen ein.
Seit einigen Wochen steht in Hofkirchen im Traunkreis ein völlig neues Testareal zur Verfügung. DSD – Dr. Steffan Datentechnik GmbH aus Linz erweitert damit das bestehende Portfolio der Softwareentwicklung für Unfallrekonstruktion und einem Testgelände für passive Sicherheit um den Bereich der Fahrzeugtests aktiver Fahrerassistenzsysteme. „Anders als auf dem bestehenden Prüfgelände in Allhaming, wo wir Rückhaltesysteme wie Leitplanken und Betonleitelemente für den Einsatz auf Autobahnen und Freilandstraßen in aufwendigen Crashtests prüfen, können wir in Hofkirchen auf einer Gesamtlänge von 660 Metern und einer Breite von vier Fahrspuren alle Arten von Fahrerassistenzsystemen zerstörungsfrei weiterentwickeln, testen und bewerten“, sagt Steffan. Dabei kommen neben modernsten Fahrrobotern spezielle Schaumstoff-Targets in Form von Menschen oder Fahrzeugen zum Einsatz, auf die das zu testende Fahrzeug reagieren muss, also automatisch anhalten oder ausweichen muss.
Safety Labs Austria (SLA)
www.sla.tugraz.at
DSD – Dr. Steffan Datentechnik GmbH
www.dsd.at
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Video zum Thema Active Safety Testing